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Alt 17. May 2001, 14:19
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M U S I K



Dangerous Minds
Soul-Metal von Life Of Agony
Keith Caputo ist der Morrissey des Metal. Larmoyant und leidend, melancholisch und methaphernreich balanciert er als Frontmann von Life Of Agony die Last des Lebens auf seinen schmalen Schultern. In Tagebuchform läßt er uns an seinen Seelenqualen teilhaben ohne sich jedoch aufdrängen zu wollen. Man läßt sich von ihm gern an die Hand nehmen - ganz tief unten wo niemand war.

Auf ihrem neuen Album ?Soul Searching Sun? führen Keith & Co diese ?Kunst der wahren Annäherung? zur Meisterschaft was Bassist Alan, zuständig für den Großteil der Lyrics, im SUBWAY-Interview natürlich nur allzu gern bestätigen mag: ?Es ist für uns wie die Suche nach dem Licht am Ende des Tunnels. Und das ist auch die Antriebkraft dieser Band. Wir haben diese negative, frustrierende Weltsicht. Aber am Ende unserer Shows, wenn die Leute zu uns kommen und sich für unsere Musik bedanken, weil sie ihnen hilft ihr Leben zu bewältigen, ist das auch für uns eine schöne, positive Bestätigung. Dann wissen wir, daß wir einen guten Job gemacht haben.?

Einen guten Job hat auch Produzent Phil Nicolo (The Police, Urge Overkill) von den Butcher Brothers gemacht, der die New Yorker Soul-Metaller in neue, unbekannte Gefilde geführt hat. ?Als wir ihn zum ersten Mal getroffen haben, wußten wir sofort: Er ist der Richtige. Einfach very free-spirited, very comfortable around us. Wir mochten das Studio und das ganze Equipment, mit dem wir experimentiert haben. Seine Einstellung war: ?Warum benutzt Ihr das nicht, ich würde damit nicht aufhören?. Er hat uns einfach die Freiheit zum Entdecken gegeben? erzählt Alan zufrieden.

Im Gegensatz zu den beiden Vorgänger-Chartbreaker-Alben ?River Runs Red? und ?Ugly? hat man sich mit ?Soul Searching Sun? wahrlich noch weiter aus der Metal-Ecke wegbewegt. ?More open minded? nennt das Alan und fügt an, daß man Life Of Agony heute nur noch schwer kategorisieren kann. Da ist von 60er Rock´n´Roll-, Punk-, Pop-, Hardcore- und natürlich Metal-Einflüssen alles dabei. Gleich geblieben sind dagegen ihre sehr sensiblen, intensiven und persönlichen Texte wie die erste Single ?Weeds?, ?My Mind Is Dangerous? oder ?Heroin Dreams?. ?In diesem Song reflektiert Keith den Drogen-Leidensweg seines Vaters und die Überdosis seiner Mutter. Er handelt von Keiths Furcht in die Fußstapfen seines Vaters zu treten?, erzählt Alan. Harter Stoff, der unter die Haut geht im Falle von Life Of Agony zwar abhängig machen kann, aber eben auch positive therapeutische Effekte nach sich zieht. Eine Droge, die ich wirklich jedem nur empfehlen kann.

Text: Christian Göttner
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