Thema: Witze, ...
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Alt 1. April 2001, 13:19
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Post Re: Witze, ...

und jetzt:

EINE GESCHICHTE

Zitat:
ANSICHTEN EINES PLAYBOYS

Es darf einfach nicht wahr sein. Jeder auf diesem gottverdammten Planeten redet von Selbstverwirklichung, und die meisten tun es. Wieso aber, frage ich hier ganz bescheiden, darf alle Welt sich selber verwirklichen, nur unsereins nicht? Baron von Henkelsberg hat seine bedeutende Rosenzucht, für die er einen lukrativen Vorstandsposten in einem internationalen Konzern aufgab (... dafür gehört ihm jetzt dieser internationale Konzern fast vollständig), sein eingebildeter Neffe, Inhaber einer Schiffahrtslinie, die als Monopolistin die Nordseeinseln mit dem Festland verbindet, frönt dem Reisen in ferne Länder. Er sagt, die Nordsee sei ihm viel zu kalt und überhaupt sei sie etwas für Spießer, Kleinbürger und Neureiche. Selbst einfache und gewöhnliche Leute verwirklichen sich selbst: da wäre zum Beispiel Dr. Hermann Eckstein, einstmals leitender Konstruktionsingenieur in einem meiner Betriebe (ich weiß gar nicht mehr welcher, ich weiß nur noch, daß sein Weggang sich ziemlich negativ auf die geschäftliche Entwicklung ausgewirkt hat. Ich glaube, ich habe diese Firma dann auch an einen japanischen Autohersteller verkauft). Dr. Hermann Eckstein züchtet jetzt Tomaten in einem würdelos kleinen Häuschen in Italien und bezeichnet dies als Selbstverwirklichung.

Und ich? Ich habe nebst Geld wie Heu zwei Vorlieben: schnelle Frauen und starke Autos. Vor allem zweiteres. Ersteres ergibt sich in der Regel von selbst aus zweiterem. Und wenn ich starke Autos sage, dann meine ich auch starke Autos. Und ich habe eine Sammlung von solchen starken Autos. Ein Auto, welches mir gefällt, darf nicht laut sein, es sei denn, es steht Ferrari oder Lamborghini oder etwas dieses Kalibers drauf. Kleine, getunte Autos hasse ich wie die Pest. Diese hören sich schon bei Tempo 200 an wie hochgezüchtete Fürze (es sei denn, sie erreichen dieses Tempo in freiem Fall, wenn ich mir diesen Scherz erlauben darf), und das schätze ich überhaupt nicht. Wenn ich hingegen einen meiner Lieblinge anlasse, so hat dies den bassigen Klang eines entfernten Donnergrollens zur Folge, und nicht den einer ordinären Motorsäge. Und wenn ich dann das Gaspedal -- und sei es noch so leicht -- betätige, so erwachen Armeen von Pferdestärken zum Leben und beschleunigen mich und mein Auto bis Tempo 400. Und da fängt das Problem auch schon an. Irgendwann kam irgendein bebrillter Nichtsnutz, wahrscheinlich so ein Sozialist oder eine langhaarige Öko-Sau auf die vollkommen absurde Idee, das Thema Tempolimit auf deutschen Autobahnen zum Gegenstand öffentlicher Diskussionen zu machen. Und schon war er da, der ungezogene Pöbel, und schrie: Ja! Ja! Tempolimit! Ja! Ja! Und obwohl einige meiner persönlichen Freunde aus Wirtschaft und Politik in höchster Selbstaufopferung dafür sorgten, daß kein solches Tempolimit global eingeführt wird, sprießen Tempo-100-Schilder auf den Autobahnen wie Unkraut aus dem Boden. Und mit welch schwachsinnigen Argumenten dies von hysterischen Hausfrauen verfochten wird: Weniger Spritverbrauch und dadurch weniger Umweltbelastung. Außerdem weniger Unfälle. So ein Quatsch. Umweltbelastung! Das soll mir erst einmal jemand beweisen! Und bitte nicht so ein kopflastiger Theoriequatsch! Ich habe noch nie gesehen, wie ein Baum erkrankt ist, weil ich vor ihm den Motor habe laufen lasse. Meine Waldungen, Wiesen und Felder sind kerngesund! Wer sich die hohen Spritkosten nicht leisten kann, soll dies eben sein lassen, und nicht Leuten meines Kalibers aus lauter Neid den Fahrspaß verderben! Und was die Unfallstatistik angeht, so möchte ich meinen lieben Vater -- Gott habe ihn selig -- zitieren, der da sagte: Fahr ihn ruhig um. Ist eh nur ein Arbeiter. Wer's nich kann, soll's eben lassen, ich sagte das weiter oben schon. Warum bauen sich solche Leute nicht ihre eigenen Autobahnen? Da können sie dann Tempolimits bestimmen, soviel es ihnen beliebt, um dann nach herzenslust in der Gegend herumzuschleichen. Wenn sie wollen, können sie dann auch Tempo 30 einführen und so mit ihren untermotorisierten Kleinwagen umherdrömmeln. Die Trödelautobahn! Wäre das etwa nichts? Natürlich nicht, denn diese würde keiner benutzen! Ach Leute, es wird böse enden. Bei Tempo 100 lasse ich mir immer etwas Interpretationsspielraum. Ich betrachte die Geschwindigkeitsbegrenzungen einfach als Pro-Rad-Begrenzungen, das heißt Begrenzung mal Anzahl der Räder. Bei einer Tempobegrenzung von 100 km/h und einer Anzahl von 4 Rädern würde dies also eine Geschwindigkeitsbegrenzung von satten 400 km/h bedeuten. Das ist doch immerhin ein Kompromiß, mit dem selbst ich leben kann.

Ich wettete neulich mit meinem teuren Freund Baron Thorwald von Blankenstein um eine Segelyacht, daß mein Ferrari F-40 auch wirklich die angegebenen 342 km/h auf ebener Strecke erreicht. Wie sich zeigte, war er mit 374 km/h sogar exakt 32 km/h schneller als dies, und gleichzeitig etwa 150 km/h schneller als der Wagen der Autobahnpolizei, in dem sich zwei Autobahnpolizisten darüber ereiferten, daß ich vor einigen Kilometern exakt 274 km/h schneller war, als dies ein Tempo-100- Schild zuließ. Als sie bzw. ihre Kollegen mich danach auf meinem Landsitz besuchten, fragten sie mich, ob ich verrückt sei. Ich verneinte dies. Ob ich denn einen Flugschein hätte. Ich bejahte dies. Natürlich habe ich einen Flugschein. Ich habe ja auch Flugzeuge, und für diese braucht's eben auch einen Flugschein (Deppen!). Ob ich denn auch eine Tieffluglizenz hätte. Hier mußte ich passen: die hatte ich nicht!

Einige Wochen nachdem die Polizisten meinen Landsitz verlassen hatten (wobei sie es nicht versäumt hatten, meinen schönen Führerschein in kleine Schnipsel zu zerreissen) folgte eine unschöne Auseinandersetzung mit einem Richter. Er konnte mich nicht leiden, weil ich schöner und reicher war (und bin) als er, und ich konnte ihn nicht leiden, weil er ein spießiger Beamter war (und ist). Zugegeben: ich erschien sturztrunken im Gerichtssaal, doch sehe ich nicht ein, warum dies Einfluß auf eine rechtstaatliche Gerichtsverhandlung haben sollte - insbesondere dann nicht, wenn mein Trinkpartner der hiesige Landesjustizminister war. Auch der Richter fragte mich, ob ich wahnsinnig sei, was ich wiederum verneinte, und auch der unvermeidliche Scherz mit dem Flugschein kam noch einmal. Es folgte eine wüste Beschimpfung des Richters meinerseits und einige völlig aus der Luft gegriffene Drohungen gegen meine Person von Seiten des Richters. Irgendwann wurde es mir zu bunt und ich verließ den Saal.

Mein Anwalt trug mir später, als ich mich gerade auf der Yacht befand, die ich vom guten und treuen Thorwald bekommen hatte, zu, daß der Richter, nachdem er noch eine Weile herumgeflucht hatte, verfügt hatte, daß ich meinen Führerschein auf unbestimmte Zeit abgeben und Almosen entrichten sollte. Ich packte also die Schnipsel meines Führerscheins zusammen mit den Almosen (die ich auf den nächsten glatten tausenderbetrag aufrundete und mit dem Kommentar "Der Rest ist Trinkgeld. Mit bestem Gruß, ihr ergebenster Schwertfried" versah) in ein Kuvert und schickte es dem betreffenden Richter. Wie ich zugeben muß tat ich dies nur Zähneknirschend, da ich mir zunächst ein Leben ohne Führerschein - sei er auch zerschnipselt - endlos langweilig vorstellte. Doch wie sagt nicht schon des Pöbels Stimme: Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Autofahren kann man in einigen wilden Mulukenländern auch ohne Führerschein, in anderen kann man sich einen Führerschein kaufen. Und außerdem habe ich einen neuen Sport entdeckt: Limousinenrennen mit Chauffeur. Während ich mir im hinteren Teil des Wagens ein Stelldichein mit einer netten jungen Dame gebe und mich dabei mit edlem Champagner labe, fährt mein Chauffeur John das Rennen. Nur ab und zu klopfe ich mit einem rubinbesetzten Stab gegen die getönte Scheibe, die mich vom ihm trennt und sage: "Schneller, John! Von Blankenstein holt schon wieder auf! Wenn wir das Rennen verlieren, ziehe ich ihnen den Lear-Jet vom Gehalt ab!" So hat das Leben doch auch ohne Führerschein seine Reize. Man muß sich eben nur zu helfen wissen!



...jaja...