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Alt 4. February 2002, 07:58
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Das mit dem Tariflohn ist so eine Sache, also ich finde einmal grundsätzlich ist die Arbeit der Gewerkschaften gut und wichtig.
zum anderen hatten wir in den letzten Jahren sogenannte moderate Lohnabschlüsse mit Reallohnverlusst diese sind abgeschlossen worden um Arbeitsplätze zu schaffen oder zu erhalten, und was ist dabei rausgekommen?
- höhere Arbeitslosigkeit
- Gewinnsteigerung der Unternehmen

Man kann darüber streiten was der richtige weg ist, ob man die Gewinne der Unternehmen steigert um mittel für Investitionen frei zu haben oder ob man den Reallohn steigert um die Binnennachfrage zu stärken.
Das mit den Gewinnen ist so eine Sache da mittlerweile der Wert eines Unternehmens nur noch an zweistelligen Gewinnzuwachsraten gemessen wird. Wenn die Banken mal in einem Jahr wenniger als 10% Gewinnsteigerung haben, werden gleich zigtausend arbeitsplätze gestrichen.
Zum andern ist unsere Wirtschaft zum grossen Teil vom Export abhängig das kann leicht zu einer importierten Inflation führen , was wiederum der Binnennachfrage nicht besonders zuträglich ist.
Ich bin auch dafür das in schlechten wirtschaftlichen Zeiten auch bei den Löhnen gespart werden muss, aber das Problem dabei ist, das in guten Zeiten die Unternehmen einen Teufel tun werden die Gewinne dann auch an die Arbeitnehmer weiterzugeben, um eben die Gewinne zu steigern. Wenn dann die Gewerkschaften einmal Reallohnsteigerungen fordern, werden sie gleich als Arbeitsplatzvernichter hingestellt. Wobei natürlich unterschieden werden muss zwischen Grossunternehmen und kleinen Mittelständlern (wie eurer Textilfabrik). In den wenigsten kleinen und Mittelsändigen Unternehmen wird nach Tariflohn gezahlt.
Vor einiger Zeit gab es bei VW die Diskussion um das Modell 5000 mal 5000 Ich kann den Aufschrei der Gewerkschaften verstehen da so ein Beispiel zu leicht Schule machen kann und dann die Löhne insgesamt gesenkt werden. Das Modell finde ich ja im Grunde gut da so immerhin 5000 Arbeitsplätze geschaffen werden, aber das problem ist einfach das wenn einmal damit angefangen wird, damit nicht schluss ist, eben aufgrund des Gewinnsteigerungswahns der Grossunternehmen.